Die Enteignung der Sinne

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Die Sinne spielen die entscheidende Rolle, bei der Entwicklung des Lebens. Die Art, wie wir sie nutzen und interpretieren, lässt unsere Kultur entstehen. Wenn wir sie anders nutzen, als ursprünglich üblich, geht eine Kultur zu Ende, und eine neue erscheint.

Kultur-Verlust

Als ich noch im Synfonischen Chor Hamburg sang, beklagten viele, dass der Altersdurchschnitt bei klassischen Konzerten immer mehr steige. Ich habe das auch selber beobachten können. Junge Leute, die sich für klassische Musik interessieren, spielen häufig selbst klassische Instrumente oder singen in Chören mit klassischem Repertoire.

Auch der Leseeifer verlagert sich seit vielen Jahren immer weiter in Richtung Video-Konsum. Das Lesen aus Büchern hat häufig schon fast etwas archaisches neben den Readern, Tablets und Handys.

Kirchlichkeit und ein gewisser Gottesglaube waren bereits im Sterben begriffen, die Wissenschaft war in den Fokus gerückt. Wir nehmen nicht mehr selbst wahr, wir lassen wahrnehmen. Auch wenn die empirische Wissenschaft im Moment in der Kritik steht, besonders durch ihre Abhängigkeit von Wirtschaft und Politik (Kirche und Staat hatten wir ja schon getrennt), wir haben aufgehört, uns unser Urteil selbst zu bilden und hängen mehr an einer Kultur als an unserem Urkult.

5 Sinne reichen nicht

Sehen, Schmecken, Hören, Riechen, Tasten … von Klein auf werden wir darin trainiert. Denn Sinne brauchen Ansprache, Reize. Der Sinn, der zur sogenannten Hellsichtigkeit führt, wird dabei ausgespart, weder beachtet und dadurch auch nicht entwickelt. Organisch wird er der Zirbeldrüse zugeordnet, in der Chakren Lehre, sitzt er an der Stirn, für Menschen die darin geübt sind, ein tägliches Werkzeug zur Orientierung und vor allem um an Orte schauen zu können, zu denen die Augen keine Zugang haben.

Weiter wären da noch der “ich”-Sinn, die Fähigkeit, mich selbst wahrzunehmen, dieser Sinn ist bei vielen Menschen durch das Sehen ersetzt, sie nehmen von sich selbst vor allem ihr Äußeres und ihr Tun wahr. Wer bin ich in Wahrheit? Wo komme ich her? Was ist meine Geschichte? Mit welchen nativen und unveräußerlichen Rechten bin ich außerhalb der staatlichen Kontrolle ausgestattet? Dieser Sinn ist sehr relevant und wird meist nicht gefördert, sondern durch Lernen aus Büchern ersetzt. Meine Geschichte steht in den Geschichtsbüchern und mein Recht in Gesetzbüchern und andere erklären mir, wie diese Bücher zu lesen und zu verstehen sind.

End verwandt ist der Wahrheitssinn. Wahrheit ist in unserer Welt zur subjektiven Weltsicht erklärt worden. Darin hat jede/r seine/ihre eigene Wahrheit, was den Begriff an sich obsolet macht. Du weißt aber genau, wenn dich jemand anlügt, selbst dann, wenn du es nicht beweisen kannst.

Was für eine Kultur hätten wir?

… wenn unsere Sinne wieder frei wären wahrzunehmen, was wir empfinden, statt wie mit Scheuklappen nur das aufzunehmen, was uns von Bildung und Werbung vorgegeben? Wenn wir die Stimmen der Engel hörten, die Seele hinter dem Gesicht, das Herz hinter den Worten, die Absicht hinter dem Tun? Was wäre wenn jede Dissonanz eines Menschen für uns offenbar wäre? Wenn wir statt krank werden zu müssen, die Bedürfnisse unseres Wesens erkennen könnten?

Wir haben alles maskiert. Der Mensch bekam die Person (lat. Maske), und der Boden den Grund (und damit die Rechtsformen auf hoher See). Ein Mensch der geboren wird, wird vom Land nicht einfach willkommen geheißen, er muss sich dort aufhalten, wo ihm ein Reservat via Vertrag zugeordnet ist. Wir vererben unsere Geld und Grundgewinne an die Nachkommen, anstatt jedem lebenden Wesen seinen Raum zuzustehen. Raum, auch für die heilige Schöpfung, von der wir ein Teil sind.

Wir wäre unsere Kultur entwickelt, wenn es kein Katasteramt gäbe, wir keine Miete zahlten, und jeder eigenverantwortlich für alles sorgt, was er nutzt? Wieviel Kunst würde neu entstehen, wie würden unsere Bilder aussehen und würden wir uns wirklich noch hinter elektronischen Geräten verschanzen?

Hätten wir immer noch so viel Misstrauen voreinander? Würden wir immer noch im anhaltenden Mangel leben? Bräuchten wir immer noch Geld, um miteinander zu leben und für einander zu sorgen?

Wer seine Sinne entwickelt, entwickelt die neue Welt!

bist du schon dabei?

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