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Gemeinsam  den Ort gestalten, an dem wir leben.

Seit ein paar Jahren leben wir nun hier in der Schulstraße in Wentorf bei Hamburg, und haben hier mit vielen Nachbarn schon eine Menge erlebt. In diesem Jahr möchten wir mit euch einen Schritt weiter gehen, und gemeinsam Verantwortung für unser Zusammensein lernen – wieder ein herzliches Miteinander zu leben.

Termine:

18.02.2024 15:00
Nachbarschaftstreffen an der Buche s.o. (bei Regen in Nr 48)
26.03.2024 16:00
Annelieses 89. Geburtstag

Die Idee

Schon lange tragen wir uns mit der Idee, einen Ort zu schaffen, an dem Menschen miteinander leben und lernen. Nach wie vor träumen wir von einem Ort weiter außerhalb der Stadt. Dabei gibt es viele Herausforderungen zu bewältigen, die bisher den Projektstart zu verhindern scheinen.

Aber ist das wirklich so? Nein, wir fühlen, dass wir das, was wir sind und leben wollen, überall leben können.

Also fangen wir hier an.

Der Startschuss kam mit unserer ältesten Hausbewohnerin Anneliese. Sie saß häufig in ihrer Wohnung und weinte. Schon vor uns haben sich Nachbarn um sie gekümmert, und nun sind wir mit eingestiegen. Sie lebte in ihrer Wohnung fast wie in Einzelhaft, nur durchbrochen von den Besuchen des Pflegedienstes. Je mehr wir sie in unseren Alltag integrieren, desto fitter wird sie. Sie hat Lust zu gestalten und zu helfen. Dafür braucht es kein Seniorenprojekt, sondern einen Ort, an dem alle Menschen ihr Leben gemeinsam gestalten, wo alte und junge Menschen miteinander interagieren.

Schulkinder integrieren

Am besten lernt es sich immer noch im wirklichen Leben. Häuser bauen, Essen kochen, abwaschen, dabei das Leben miteinander genießen, künstlerische Fertigkeiten entwickeln, das echte Leben hat so viel zu bieten. Statt in verstaubten Räumen der Langeweile zu entfliehen, um danach vor digitalen Endgeräten zu verhungern: Rein ins pralle Leben!

Sozialraumentwicklung “Schulstrasse”

Schon in anderen Projekten haben wir gelernt: Die Entwicklung eines Ortes hängt nicht von Finanzmitteln ab, sondern von den Menschen die dort leben. Die Jahre der sogenannten Pandemie hat viele Menschen noch weiter von einander distanziert. Aber wir sind immernoch Menschen, wir sind keine Gefährdung für einander, wir brauchen einander, so sind wir erschaffen. Das soll fühlbar, erlebbar und real werden.

Das Jahr darf bunt werden

Also – los gehts. Wir haben schon mit vielen Menschen über die Idee gesprochen, Annelieses 89. Geburtstag hier gemeinsam zu feiern. 89 Gäste sollen eingeladen werden, 89 Menschen, die ihr Herz fühlen und hier mit uns feiern. Neustart für einander sein.

Zeit, Geld, Recht

Das sind die drei Zentralthemen, die immer wieder im Weg zu stehen scheinen, wenn wir gemeinsam etwas beginnen wollen:

  • Unsere Zeit scheint immer schon verplant zu sein. Viel Zeit verbringen wir mit Reisen: Zum Arbeitsplatz, zu Freunden, zu Freizeitangeboten, im Fahrdienst für unsere Kinder, zu Ärzten etc. Dann brauchen wir viel Zeit für unsere Arbeit und hoffen auf eine Karriere, die uns mehr Raum für unser Leben gibt. Denn wir brauchen …
  • Das Geld, zumindestens sieht es so aus, als bräuchten wir es. Die Gemeinschaft der Geldnutzer ist groß und freudlos. Wir sind ständig dabei miteinander abzurechnen. Auch dafür brauchen wir viel Zeit. Zu zwingen scheint uns …
  • Das Recht, das extra geschaffen wurde um unser Geld und unsere Zeit zu reglementieren. Das Recht ist inzwischen so umfangreich geworden, dass niemand es mehr als Ganzes überschaut. Deshalb haben wir uns daran gewöhnt, immer erst um Erlaubnis zu fragen, bevor wir kreativ werden.

Schluss mit den Ausreden

Wir alle haben Zeit, und zum Leben brauchen wir das Land und seine Natur, die auch unsere Natur ist. Wir können miteinander Zeit verbringen, gestalten, feiern, generationenübergreifend das Leben teilen und genießen, was die Natur uns schenkt. Dafür werden wir Menschen viele Orte erschaffen, an dem jede Generation inspiriert wird, und an dem gemeinsam Leben gepflanzt und gestaltet wird, weit entfernt von jeder Form der Matrix.

Wir fangen hier an, weil wir hier sind. Ideen, mit denen wir hier beginnen können sind z.B.:

  • Ein Baumhaus für Jung und Alt, ein Schritt tiefer in die Natur aller Dinge. Im Sommer ist es herrlich, sich direkt zwischen den Blättern zu entspannen. Für die Kinder ist es ein Abenteuer.
  • Die Beete um die Häuser herum, dürfen auch gerne Frucht bringen. Gemüse, Kräuter und Früchte können gemeinsam betreut, und gemeinsam verspeist werden. Gerade in Zeiten wie diesen, ist ein gemeinsam genutzter Garten ein Juwel! Hochbeete lassen sich überall da aufstellen, wo die Sonne den ganzen Tag scheint.
  • Ein kleines Fahradhäuschen für diejenigen, die ihr Rad gerne benutzen, aber nicht immer in den Keller stellen können.

Und so freuen wir uns auf ein Jahr voller Wunder! Das größte Wunder sind wir Menschen selbst.

Also freuen wir uns auf unser gemeinsames “Abenteuer Leben”, unsere eigene Erfahrung, wie wir Menschen lernen miteinander, zu leben, zu streiten, zu lachen, zu trauern, Hoffnung zu schöpfen, einander zu trauen.